Mit Hilfe von Brennstoffzellen kann der Energiegehalt von Wasserstoff effizient genutzt werden. Fortschritte in der Elektroden- und Redoxpolymertechnologie zeigen, dass semi-artifizielle Biobrennstoffzellen, die mit umweltfreundlichen Biokatalysatoren (Hydrogenasen) ausgestattet sind, herkömmliche chemische Prozesse ersetzen können. Durch Kopplung an flexible, enzymbasierte Verbrauchermodule können nicht nur Strom, sondern auch industrierelevante Chemikalien erzeugt werden. Um diese neuartigen Module zu optimieren, ist eine Kenntnis ihrer Mikrostruktur erforderlich. Die Photobiotechnologie-Gruppe der Ruhr-Universität Bochum plant die Etablierung eines Forschungslabors am Institut für Proteinforschung der Osaka-Universität, welches die dortige Expertise in modernsten Technologien der Strukturaufklärung zur Charaktierisierung und Optimierung von Biobrennstoffzellen nutzt. Mit diesem Vorhaben wird eine Dependance des International Joint Lab mit dem Themengebiet Wasserstoffkatalyse in Japan aufgebaut. Dafür sollen in Osaka infrastrukturelle Voraussetzungen für eine intensive Vernetzung der Gruppen hinsichtlich ihrer wissenschaftlich komplementären Methoden und Instrumente erfolgen. Dort stehen das weltweit größte Synchrotron der dritten Generation sowie NMR- und CryoEM-Geräte zur Verfügung. Durch die Nutzung dieser Technologien können deutsche Wissenschaftler*innen die Entwicklung von Biobrennstoffzellen auf höchstem Niveau vorantreiben und Spitzentechnologien zum Thema "Grüner Wasserstoff" entwickeln.
Seit 2022 wird die wissenschaftliche Arbeit von Prof. Happe, PD Dr. Hemschemeier und Prof. Dr. Nowaczyk in Kooperation mit Prof. Kurisu zum Thema Nachhaltige Wasserstofftechnologie als erschwingliche und saubere Energie zwischen Europa und Japan im Rahmen der European Interest Group CONCERT-Japan gefördert. Die Forschungsförderung ist im Verbundprojekt „Strukturbasiertes Metabolic Engineering der H2-Produktion durch Algen (H2M)“ angesiedelt.